Neue Kunst in Ungarn – Budapester Herbstfestival vom 10.-19. Oktober 2008

Die Veranstaltungsreihe wurde vor 16 Jahren aus der Taufe gehoben, eigentlich war es der Rechtsnachfolger der früheren Budapester Kunstwochen. Man wollte den Bekanntheitsgrad der neuen Kunst in Ungarn erhöhen, zeitgenössische, zum Teil progressive, aber auch experimentierende Künstler sollten und sollen eine Möglichkeit bekommen, sich zu präsentieren. Und das nicht nur auf nationaler Ebene.

Das Budapester Herbstfestival spielte schon immer eine entscheidende Rolle bei der Vertiefung der internationalen Beziehungen der ungarischen Hauptstadt. So besteht schon seit den Anfängen eine ausgezeichnete Zusammenarbeit u. a. mit den deutschsprachigen Ländern. D. h. dass während des Herbstfestivals immer namhafte, aber auch weniger bekannte Künstler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Budapest gastieren. In diesem Jahr kommt es im Rahmen des Festivals im Urania Filmpalast zu einem Fassbinder-Festival.

An neun Tagen kann das Publikum die 13 wichtigsten und bedeutendsten Spielfilme Fassbinders sehen, z.B. Die Ehe der Maria Braun, Lola, Die dritte Generation, Lili Marleen – um nur einige zu nennen. Es wird auch etwas ganz Besonderes geboten: Die 13teilige Fernsehverfilmung von Berlin Alexanderplatz, die viele für Fassbinders Hauptwerk halten, wird an zwei Nachmittagen in je fast acht Stunden gespielt (in deutscher Sprache, mit englischen Untertiteln und mit ungarischer Synchronübersetzung).

Das Budapester Herbstfestival hat in diesem Jahr vor, einen versäumten Geburtstag nachzuholen. 2007 wurde Ungarns Holzbläserensemble Nr. 1, das Trio Lignum zehn Jahre alt. Die ungarische Musikszene ließ diesen Jahrestag irgendwie ungeachtet, was man nun gutmachen will. Das Ensemble wurde 1997 von drei engagierten Interpreten der zeitgenössischen Musik für nur ein bestimmtes Konzert gegründet. Das waren die Klarinettisten Csaba Klenyán und Lajos Rozmán sowie der Fagottspieler György Lakatos. Das Echo ihres ersten Konzerts, in dem sie abwechselnd klassische (ja sogar sehr alte) und zeitgenössische Werke spielten, war riesig, so bleiben sie zusammen und erfreuen auch heute noch die Freunde der zeitgenössischen Musik.

Im Festivalangebot stehen darüber hinaus noch ungarische und internationale Kurzfilme, Dokumentarstreifen, Tanzproduktionen, Theateraufführungen, Workshops und Rundtischgespräche.

Programminfos unter http://bof.hu